Zum Projekt Thirtysix Fights – United for Rojava & United for Mexmûr
Nach 8 Jahren Bürgerkrieg in Syrien gehen die Vereinten Nationen davon aus, dass über 13 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, 6 Millionen Menschen ihr zu Hause verloren haben und über 5 Millionen Menschen in die Nachbarstaaten geflüchtet sind (Stand 2018). Laut UNICEF muss davon ausgegangen werden, dass durch die Kämpfe und Bombardierungen weit über 100.000 Menschen ganze Gliedmaßen verloren haben. Aufgrund der dramatischen Lage und der gezielten Angriffe auf medizinische Infrastruktur kann die Versorgung der Verletzten Größtenteils nur als absolut unzureichend bezeichnet werden.
Als aktive (Kampf-) Sportler:innen haben wir uns daher dazu entschieden unseren Beitrag zur Linderung des humanitären Leids zu leisten. Wir wollen das stetig wachsende Interesse an Kampfsport mit der Vermittlung von politischen Themen verbinden und so verschiedene Menschen ansprechen, um einen Austausch zu fördern. Daher ist es uns wichtig, dass es neben dem Sportprogramm auch Raum für inhaltliche Themen gibt. So gibt es bei jeder Veranstaltung Informationen zum Solizweck und weiteren politischen Projekten.
2019 gingen die Einnahmen an die einzige Prothesenwerkstatt in Rojava und dem Norden Syriens. In dieser Werkstatt werden Prothesen für die Zivilbevölkerung und der demokratischen Kräfte hergestellt, die im Bürgerkrieg schwer verletzt worden sind. Eine besonders brutale Kriegsstrategie des sogenannten Islamischen Staates (IS) war die totale Verminung der Orte, die sie besetzt hielten und verwüsteten. Bewohner_innen die in ihre befreiten Dörfer zurückkehrten erlebten die Gräueltaten des IS erneut. Minen explodierten auch nach der ersten Entschärfung noch oder waren so gut versteckt, dass sie nicht gefunden wurden. Unter den Kriegsfolgen leiden die Menschen psychisch und physisch noch bis heute.
2022 unterstützen wir das Camp Mexmûr in Südkurdistan (Nordirak). Im Camp Mexmûr wurde der Grundstein für die basisdemokratische Selbstorganisation gelegt, die in Rojava umgesetzt wird und als Paradebeispiel für ein friedliches Miteinander in einer von Konflikten, Gräben und Kriegen geprägten Region steht. Geleitet wird dieses Miteinander von den drei Zielen Basisdemokratie, Geschlechterbefreiung und Ökologie.
Obwohl quasi aus dem Nichts mitten in der Wüste entstanden, ist das Camp mittlerweile zu einer kleinen Stadt gewachsen, in der die Menschen von einer Vielzahl in der Region beispielhaften Errungenschaften profitieren. Leider sind diese Fortschritte aufgrund eines Embargos durch die türkeinahe nordirakische Autonomieverwaltung in Gefahr. Vor allem die medizinische Versorgung der Menschen leidet unter der Blockade, sodass die örtlichen Strukturen lebenswichtige Medikamente als dringendste Notwendigkeit bezeichnen. Daher haben wir uns entschieden, das Camp mit der kommenden Veranstaltung genau hierbei zu unterstützen. Wir wollen Geld für Medikamente sammeln und Öffentlichkeit für die Situation im Camp schaffen.
Bei der Gala kann sich in den Disziplinen Muay Thai, K1 und klassisches Boxen angemeldet werden. Vom Leistungsniveau sind alle Klassen willkommen. Es soll sowohl Raum für erfahrene Kämpferinnen und Kämpfer als auch für Leute, die zum ersten Mal im Ring stehen, geben.
Einlass ist ab 13 Uhr. Im Anschluss an die Gala findet ab 22 Uhr im SO36 noch eine After-Show-Party statt.
Tickets gibt es sowohl im CoreTex Shop in Berlin-Kreuzberg oder online unter: https://coretexrecords.com